Gedenken an die Zwangsarbeiterinnen der Evangelischen Kirchengemeinde Siemensstadt

Am 10. März fand in der Evangelischen Kirchengemeinde Siemensstadt eine Gedenkveranstaltung zur ersten Stolperschwelle statt. Auch wir nahmen daran teil, um der 40 unbekannten Frauen zu gedenken, die während der NS-Zeit von 1940 bis 1945 in der Kirchengemeinde untergebracht waren.

Diese Frauen stammten aus verschiedenen Ländern West- und Osteuropas, darunter Belgien, die Niederlande, Dänemark, Kroatien und die Ukraine. Sie wurden zur Zwangsarbeit für Siemens & Halske verpflichtet und lebten unter äußerst schwierigen Bedingungen.

Der Historiker der Siemens AG, Herr Blocker, berichtete über ihre Schicksale und die Umstände ihrer Unterbringung. Sowohl die Siemenswerke als auch die Kirchengemeinde sehen sich in der Verantwortung, an diese dunkle Vergangenheit zu erinnern. Mit der Stolperschwelle wird ein dauerhaftes Zeichen des Gedenkens für die betroffenen Frauen gesetzt.

Gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern der Jugendgeschichtswerkstatt des Jugendamtes Spandau wurde die Stolperschwelle am Samstag verlegt. Der Künstler Gunter Demnig, der das Stolperstein-Projekt ins Leben gerufen hat, wird mit den Worten zitiert: „Man stolpert mit dem Kopf und dem Herzen.“ Anders als Stolpersteine erinnern Stolperschwellen nicht an einzelne Personen, sondern an historische NS-Orte.

Nach den Redebeiträgen wurden Blumen und Steine an der Gedenkstätte niedergelegt. Anschließend fand eine Begehung der ehemaligen Wohnstätte der Frauen im Gemeindesaal statt, bevor die Veranstaltung mit einem Gottesdienst endete.

Über das Schicksal der Frauen ist nur wenig bekannt, doch ihr Andenken bleibt bewahrt. Unser Ziel ist es, eines Tages ihre Namen und Geschichten erzählen zu können. Wir setzen uns weiterhin für eine Gesellschaft ein, die von Toleranz, Respekt und Gerechtigkeit geprägt ist.

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