Friedensfest im Rathaus: Ehrenamt und Gastfreundschaft in Spandau

Friedensfest Spandau

Anlässlich des Friedenstages der Vereinten Nationen am 21. September 2022 lud die Spandauer Bezirksbürgermeisterin zum Friedensfest ins Rathaus. Vertreter:innen der bezirklichen Zivilgesellschaft stellten ihr beeindruckendes Engagement für geflüchtete Menschen vor. Den Ukraine-Krieg, so führte Frau Dr. Brückner aus, erleben viele Menschen in Deutschland als erste große Bedrohung des Friedens in Europa seit Jahrzehnten. Nach Definition der UNO handelt es sich bei Frieden nicht nur um die Abwesenheit von Krieg, sondern auch um den andauernden Dialog für die Lösung von Konflikten. Mit diesen Worten ging es dann in die Podiumsdiskussion.

Hier wurde positiv hervorgehoben, dass es in Spandau eine starke Zivilgesellschaft gibt. Diese war und ist gefordert, denn der deutsche Staat und das Land Berlin seien alleine oft überfordert. Hier spielt das Ehrenamt eine entscheidende Rolle, und tatsächlich zeigen die Spandauer:innen eine überwältigende Hilfsbereitschaft gegenüber den Ukrainer:innen. Sie helfen ihnen nicht nur mit Sachspenden, sondern auch durch aktive Mitarbeit in den Flüchtlingsunterkünften und mit der Aufnahme von Geflüchteten bei sich zu Hause. Allerdings kommen viele ehrenamtliche Helfer:innen nun an die Grenze ihrer Belastungsfähigkeit, sodass der Staat gefordert ist, sie mehr zu unterstützen.

Ein weiterer Punkt, der in der Runde angesprochen wurde, betraf die Ungleichbehandlung der Geflüchteten. So würden z.B. muslimische Flüchtlinge oder solche aus Drittländern oft benachteiligt bezüglich Kindergarten oder Beruf oder Wohnraum. Die Ungleichbehandlung ist dabei nicht auf den Staat beschränkt, sondern auch von Seiten der Bevölkerung zu spüren. Als mögliche Ursachen wurde genannt, dass es sich bei den ukrainischen Geflüchteten meistens um Frauen und Kinder handelt. Dem gegenüber stand die Vermutung, dass sich viele Menschen hierzulande der Ukraine geografisch und kulturell eher verbunden fühlen als dem Nahen und Mittleren Osten.

Einigkeit herrschte bei der Frage, wie denn der Alltagsrassismus und entsprechende Vorurteile überwunden werden könnten: z.B. durch mehr und aktive Kommunikation. Nach diesen motivierenden Worten wurde das Buffet eröffnet. 

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