Wir fragen das Bezirksamt:
1. Wie steht das Bezirksamt zu dem Sachverhalt, dass der Golfplatz in Kladow wertvolles Grundwasser, bis zu 80.000 Kubikmeter pro Jahr, zum Sprengen seiner Grünflächen nutzt, obwohl im Ausschuss BVGUmNat am 06.06.2023 bekannt gegeben worden ist, dass aufgrund der Wasserknappheit und dessen Priorisierung, kein Wasser für Straßenbäume und öffentliche Grünanlagen zur Verfügung stehe?
2. Setzt sich das Bezirksamt momentan dafür ein, dass die Wassernutzungsrechte des Golfplatzes aufgrund der zunehmenden Wasserknappheit reduziert werden?
2.1 Falls ja, in welchem Ausmaß und würde das Bezirksamt eine anderweitige klimafreundliche Nutzung der landeseigenen Flächen befürworten?
2.2 Falls nein, warum nicht und wäre das Bezirksamt bereit, dies in Zukunft anzugehen?
3. Ist sich das Bezirksamt seiner Verantwortung bewusst sowie des Eindruckes in der Öffentlichkeit, dass dies als soziale Ungerechtigkeit aufgefasst werden könnte, wenn für die Mitglieder des „Berliner Golfclubs Gatow“ deren Rasenflächen gesprengt werden dürfen, während Grünflächen und Bäume der Allgemeinheit vertrocknen?
3.1 Falls nein, wie möchte das Bezirksamt die Bürger:innen motivieren, zukünftig Wasser einzusparen, wenn eine solche Nutzung bekannt ist?
4. Werden aktuell noch Grünflächen außerhalb der Abend- und Morgenstunden in Spandau im Auftrag des Bezirksamtes bewässert?
5. Welche Maßnahmen und welche Strategie sind für Spandau vorgesehen (zum Beispiel Brauch- oder Regenwassermanagement), um eine sichere Wasserversorgung für die Bürger:innen als auch für die Umwelt und Natur zu gewährleisten?
6. Da nicht mit einer zeitnahen Verbesserung der trockenen Sommer zu rechnen ist, wie wird das Bezirksamt die Spandauer Bäume vor dem Vertrocknen schützen, da diese essentiell für eine klimatische Stabilität sind und ohne deren Existenz sich die Situation weiter zuspitzen wird?
Drucksache Nr. 0795/XXI
Status: eingereicht zur BVV am 05.07.2023, mündliche Beantwortung durch Herrn Schatz.