Senatsverwaltung half Wildschweinen nicht, Stadtjäger tötet sie nun …
Bereits im Februar nahm das Unheil seinen Lauf: Ein Sturm beschädigte den Zaum am Unkenpfuhl (Kladow / Spandau), und durch das so entstandene Loch gelangten Wildschweine (einige davon trächtig) auf das Gelände (wo eigentlich Wasserbüffel, Rinder und Ziegen grasen).
Als das Loch im Zaun wieder geschlossen wurde, waren die Wildschweine auf dem Gelände eingesperrt. Sie bekamen ihren Nachwuchs und die Nahrung wurde knapp. Silvia Setzkorn und weitere Anwohner:innen bemerken die hungrigen Schweine und meldeten dies der Senatsumweltverwaltung. Da monatelang nichts passierte, fütterten sie die Tiere und versuchten, ihnen zu helfen.
Es waren wohl einseitig öffnende Klappen im Zaun geplant, wodurch die Wildschweine hätten entweichen können, die aber nie umgesetzt worden sind.
Der nun hinzugezogene Stadtjäger Hans-Jürgen Zschuppe meint, die Schweine, vor allem die Frischlinge, seien in schlechtem gesundheitlichen Zustand (untergewichtig) und müssten daher erschossen werden.
Knapp die Hälfte der sich dort befindenden Wildschweine (Frischlinge und Bachen) sind bereits getötet worden. Die Frischlinge wurden dazu erst in Lebendfallen gefangen und aus kurzer Distanz erschossen, die Mütter dann danach.
Allen anderen Wildschweinen droht wohl dasselbe Schicksal, wenn nicht schnell etwas geschieht.
Wir sehen darin einen eindeutigen Verstoß gegen das Bundesnaturschutzgesetz, wonach es verboten ist, „wild lebende Tiere … ohne vernünftigen Grund zu fangen, zu verletzen oder zu töten“.
Der Mensch ist für diese Misere der Tiere im Unkenpfuhl verantwortlich, und wir sehen Fehlverhalten und Versäumnisse auf verschiedenen Ebenen. Direkt nach der Meldung der Anwohner:innen hätte man den Tieren (heraus)helfen müssen!
Wir haben umgehend der zuständigen Senatsverwaltung und dem zuständigen Bezirksstadtrat mitgeteilt, dass wir einen sofortigen Stopp des Tötens der Tiere und eine tierfreundliche Lösung fordern und werden außerdem eine Dringlichkeitsanfrage in der BVV stellen.
Danken möchten wir auf jeden Fall herzlich allen aufmerksamen Anwohner:innen, die sich um die Tiere gesorgt haben!
https://dejure.org/gesetze/BNatSchG/39.html