Der russische Angriffskrieg jährt sich heute. Aus diesem Anlass fand am Mittwoch die Diskussionsveranstaltung „Women in War − Mut und Widerstandskraft ukrainischer Frauen im russischen Angriffskrieg“ im Roten Rathaus statt. Wir, Aida Spiegeler Castañeda und Justine Chromik, nahmen an dieser Veranstaltung teil, um unsere Solidarität mit den Ukrainerinnen und allen Menschen von dort zu bekunden.
Neben der Regierenden Bürgermeisterin Franziska Giffey und dem ukrainischen Botschafter Oleksii Makeiev waren ukrainische Expertinnen vertreten, die auf den Mut und die Stärke ukrainischer Frauen hinwiesen, diese unterstützen sowie verschiedene Aspekte empirisch untersuchen.
Einen bewegenden Eindruck hinterließ bei uns ebenfalls der kurze Dokumentarfilm „Oh, Sister!“, der den Widerstand und die Erfahrungen mehrerer Ukrainerinnen im Krieg porträtierte.
Zum Ende der Veranstaltung meldeten sich Ukrainerinnen aus dem Publikum, die auf Herausforderungen der sich in Deutschland aufhaltenden Frauen und Familien hinwiesen. Neben einem erschwerten und späten Zugang zu Deutschkursen wurde kritisiert, dass auch die medizinische Versorgung mit bestimmten Medikamenten nicht immer gewährleistet sei – zum Teil, weil dies aufgrund fehlender Sprachkenntnisse nicht mitgeteilt werden konnte.
Zuletzt berichtete eine Vertreterin der ukrainischen LGBTQ-Bewegung von homophoben Angriffen in Berlin.
Der Abend verdeutlichte, in welchen unterschiedlichen Bereichen Frauen für einander und ihre Heimat einstehen – ob als Menschenrechtlerin, Soziologin, Zugbegleiterin, medizinische Hilfskraft oder Soldatin – ihre Erfahrungen und ihr unermüdlicher Einsatz für die ukrainische Bevölkerung, für Freiheit und Gerechtigkeit ließen uns bewundernd und bewegt zurück.
Wir schließen uns gerne den Worten der Frauenrechts- und Friedensaktivistin Oksana Potapova an: „Frieden und Wiederaufbau in der Ukraine sind ohne Frauen nicht zu denken. Auf allen Ebenen, in denen wichtige Entscheidungen getroffen werden, müssen Frauen einbezogen werden. Ihre Stimmen, ihre Erfahrungen und ihre Perspektiven sind essenziell, wenn wir über den Aufbau internationaler Solidarität, den Wiederaufbau im Land selbst und auch den Begriff des Friedens sprechen.“
Trailer zum Dokumentarfilm: https://www.zdf.de/nachrichten/heute-journal/premiere-dokumentation-ukraine-100.html